Für Innovationen im Bildungsbereich und die Weiterentwicklung des Unterrichts ist eine funktionierende Zusammenarbeit von Forschung und Praxis zentral. Dabei sind beide Arbeitsfelder auf neugierige Menschen angewiesen: auf Forschende, die auf das Fachwissen von Praxisfachpersonen über Schülerinnen und Schüler und die Anforderungen des Unterrichtsalltags bauen. Und auf Praxisfachpersonen, die wissen möchten, was weshalb aus Sicht der Forschung wirkt.

Mit dem gemeinsamen Ziel, den Unterricht kontinuierlich zu verbessern, anerkennen sich Forschende und Praxisfachpersonen gegenseitig als Expertinnen und Experten und stehen idealerweise in kontinuierlichem Austausch. In dieser kooperativen Beziehung arbeiten beide Seiten zusammen, um Forschungsergebnisse in der Praxis umzusetzen und gleichzeitig Praxiserfahrungen zu nutzen, um Forschungsfragen zu identifizieren.

Oft gelingt dies in der Realität nicht. Wir haben an unseren Tagungen zum Thema Gelingensfaktoren zusammengetragen – gemeinsam mit unterschiedlichen Fachpersonen und protokolliert von Michael Meier, Denkpinsel. Daraus ist ein Kartenset entstanden, mit dem Fragen zur Zusammenarbeit auf unkonventionelle Weise aufgenommen werden können.

Wir fördern evidenzbasierte Schul- und Unterrichtsentwicklung, wohlwissend, dass nicht alle pädagogischen und organisationalen Entscheidungen ausschließlich auf wissenschaftlicher Forschung basieren müssen. Wir gewichten die professionelle Expertise und die Erfahrungen von Lehrpersonen und Schulleitungen genauso stark. Evidenzbasierung kann aber sicherstellen, dass Entscheidungen auf relevanten Forschungsergebnissen und damit auf einem fundierten Verständnis dafür basieren, was in der Praxis funktioniert.